Warum Loas?

Laos Landesfläche ist mit 236.800 km² ca.1/3 kleiner als die Bundesrepublik Deutschland.
Mit seinen 6,2 Millionen Einwohnern ergibt dies eine Bevölkerungsdichte von 26 Einwohnern pro km^2.
In Deutschland sind es mit 229 Einwohnern pro km² fast 9 mal mehr.

Das Land ist bis zu 50% bewaldet.
Großflächiges Abholzen in den letzten Jahren (ca. 300. 000 Hektar pro Jahr) ließen den Grundwasserspiegel dramatisch absinken, was zu einer prekären Trinkwassersituation und der Vernichtung von Flora und Fauna in Laos führte.
Fast alle Rodungskonzessionen wurden an die Chinesen vergeben, die nicht immer rücksichtsvoll mit ihrem kleinen, kommunistischen Bruder umgehen.
So wurde der Mekong, der 1.900 Kilometer durch Laos fließt und damit dessen Lebensader bildet, von China mehrfach aufgestaut. Die Wasserstandsregulierung bzw. Wassersperrung führten in Laos zu erheblichen Problemen.

Von den etwa. 50 ethnischen z.T. sehr entlegenen Volksgruppen werden ca.100 verschiedene Sprachen gesprochen. Die Amtssprache ist mit der thailändischen Sprache verwandt.

Laos ist das einzige Binnenland in Süd-Ost-Asien. An seinen Grenzen liegen Kambodscha, Thailand, Myanmar, China und Vietnam. Diese geostrategische Lage ist auch das größte Problem des Landes, zumindest in der jüngsten Vergangenheit.

Nach einer Kolonialherrschaft der Franzosen, einer Besetzung durch die japanische Armee und einer erneuten französischen Machtübernahme, besetzten die USA ohne offizielle Kriegserklärung das im Vietnamkrieg neutrale Laos. Interessierten sei die Dokumentation von Marc Eberle „Amerikas geheimer Krieg in Laos“ empfohlen.

Laos wurde zum meist bombardierten Land der Welt. Dort wurden mehr Bomben abgeworfen als im gesamten 2. Weltkrieg.
Bombardiert wurden nicht nur Teile des Ho-Chi-Minh-Pfades sondern das gesamte Gebiet zwischen den Geheimbasen in Laos und Vietnam, da kein Flugzeug mit Bomben zurückkehren durfte, wenn es seine Ziele im Kriegsgebiet nicht erreicht hat.
Betroffen war meist die Zivilbevölkerung.

9 Jahre lang, in mehr als 400 Flügen am Tag, wurden über 2 Millionen Tonnen Bomben über das Land verteilt.
Im Schnitt 3 Tonne je Einwohner.
Noch heute liegen immer noch mehr als 8 Millionen Bomben und Minen verstreut herum, zum Teil als Früchte getarnt, für Kinder die diese aufsammeln mit fürchterlichen Folgen.
11.000 Menschen sind seit Ende des Krieges in Laos getötet oder schwer verletzt worden.

Bis heute wurden und werden keine Reparationszahlungen an die Zivilbevölkerung geleistet.

Laut Schätzung sind 80% der landwirtschaftlich genutzten Flächen mit Blindgängern verseucht, das in einem Land dessen Hauptwirtschaftszweig die Landwirtschaft ist.  Die Bombensuche mit Dedektoren übernehmen meist Frauen, die wie jüngst in einer Fernsehdokumentation zu sehen war, kurz vorher ihre Kinder im Dorf zur Pflege abgeben.  Aber nicht alle Bomben werden gefunden und ohne sichtlichen Fortschritt in der Technik dauert es noch tausend Jahre bis Laos bombenfrei ist.

Wir bauen unsere Schulen in sehr armen Dörfern. Zum Teil wurden dort die Dorfbewohner aus nicht mehr bewohnbaren Gebieten umgesiedelt.

Die Attraktion des Cafes in Phonsevan: entschärfte Bomben aus der Umgebung	Ausstellung selbstgemachter Protesen